In diesem letzten Teil der Serie zu Katzenkommunikation – nach Mimik, Körpersprache und Lautäußerungen – geht es um das Markieren als Bestandteil des Kommunikationsverhaltens. Um zu markieren, nutzen Katzen ihre Duftdrüsen, den Urin sowie das Kratzen.
Duftdrüsen
Die Duftdrüsen der Katzen liegen vor allem an den Wangen, am Kinn, zwischen den Zehen, am Rücken vor der Schwanzwurzel und bei Katern in den Analbeuteln. Sicher haben Sie schon einmal beobachtet, wie Katzen sich an neuen Gegenständen oder an den Möbeln in einer neuen Umgebung reiben – das dient dazu, den eigenen Geruch zu hinterlassen und Artgenossen zu signalisieren, dass sie da waren oder auch dass dies Teil ihres Reviers ist. Die Tiere können sich scheinbar untereinander an ihrem Geruch erkennen und auch, in welchem Hormonzustand sie sind. Es wird vermutet, dass durch das Reiben der Tiere aneinander eine Art Gruppengeruch hergestellt wird. Auch das Reiben am Menschen kann diesem Zweck dienen.
Markieren mit Urin
Eine weitere Möglichkeit, Duftsignale zu hinterlassen, haben die Katzen mit ihrem Urin (und teils auch mit dem Kot). Sowohl weibliche als auch männliche Tiere sind dazu in der Lage, auch wenn dies deutlich häufiger von Katern, insbesondere unkastrierten, genutzt wird. Das Markieren mit Urin ist daran erkennbar, dass die Katze sich mit dem Hinterteil dem zu markierenden Gegenstand zuwendet und dann mit aufgerichtetem zitterndem Schwanz Urin absondert.
Weibliche Tiere sprühen dabei ihren Urin eher, während es bei Katern in der Regel ein scharfer Strahl ist. Da bei den Katern gleichzeitig Analdrüsensekret mit abgesondert wird, riecht deren Urin sehr stark. Passiert das in der Wohnung, ist das für den Menschen kaum auszuhalten. Daher ist auch eine Wohnungshaltung von unkastrierten Katern in der Regel nicht machbar.
Kratzmarkierungen
Das Kratzen hilft den Katzen in erster Linie dabei, abgenutzte Krallenschichten abzustoßen. Diese findet man dann auch oft an den Kratzstellen. Darüber hinaus dient das Kratzen aber auch als Sichtmarkierung, vermutlich um das Revier abzustecken. Diese Markierungen werden gern so hoch wie möglich angebracht, so dass sich die Tiere dabei strecken. Gleichzeitig wird beim Kratzen auch über die Duftdrüsen zwischen den Zehen eine Geruchsmarkierung hinterlassen.