Zecke

Da sind sie wieder, die lästigen Zecken


Jedes Jahr aufs Neue nerven sie uns, wenn wir uns in die Natur begeben: kleine Spinnentiere, die sich nicht damit begnügen, über uns zu krabbeln, sondern mehr von uns wollen: unser Blut. Zecken können zu einer regelrechten Plage für Mensch und Tier werden. Und das nicht nur, weil sie unangenehm sind und der Biss sich entzünden kann, sondern auch, weil sie gefährliche Krankheiten übertragen können.
Vollgesogene Zecke am Hund
Foto: losch, Wikimedia Commons

 

Borreliose, Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), Ehrlichose oder Babesiose sind nur einige der Erkrankungen, die über den Zeckenspeichel übertragen werden können. Hunde sind für Borreliose und FSME nur wenig empfindlich, können aber sehr schwer an den so genannten Mittelmeerkrankheiten Ehrlichiose oder Babesiose erkranken. Sind diese Krankheiten einmal ausgebrochen, ist die Behandlung oft schwierig, im Fall der Babesiose kann sie auch schnell zum Tod führen. Darüber hinaus können sich die Biss-Stellen auch einfach lokal infizieren.

Tiere täglich absuchen

Daher empfiehlt es sich, die Tiere mindestens einmal täglich auf Zecken abzusuchen und diese möglichst sofort zu entfernen. Hierfür eignen sich Werkzeuge wie eine Zeckenzange, eine Zeckenkarte, ein Zeckenhaken oder eine spitze Pinzette. Dabei müssen Sie darauf achten, die Zecke möglichst dicht an den Mundwerzeugen zu greifen, also zwischen ihren Beinen und der Haut. Das kann manchmal etwas Geduld erfordern, verhindert aber, dass die Beißwerkzeuge in der Haut stecken bleiben und dass es zu einer Entzündung kommt. Mit ein paar Drehungen können Sie die Zecke etwas lösen, dann ziehen Sie sie gerade heraus.

Arbeiten Sie keinesfalls mit Öl oder Alkohol – das führt nur dazu, dass die Zecke ihren Speichel schneller in die Biss-Stelle abgibt und Krankheitserreger eher übertragen werden.

Hilfreiche Tipps zur Entfernung von Zecken

Eine gute Zeckenprophylaxe ist essentiell

Darüber hinaus ist es sinnvoll, das Tier von vornherein vor dem Befall mit Zecken zu schützen. Hierfür gibt es zahlreiche Produkte im Handel und bei Tierärzten.

Die so genannten Spot-ons vom Tierarzt (z. B. Frontline, Advocate) funktionieren auf Basis von Nervengiften, die Zecken und Flöhe abtöten. Sie werden im Nacken auf die Haut geträufelt und führen oft zu Hautreizungen, manchmal auch zu neurologischen Problemen. Die Wirkstoffe gehen in der Regel auch ins Blut über, so dass man bei Unverträglichkeiten abwarten muss, bis sie wieder abgebaut sind. Spot-ons, die auf Basis von ätherischen Ölen hergestellt sind, können manchmal ebenfalls die Haut reizen. Darüber hinaus können sie sich ungünstig auf das Sozialverhalten der Tiere auswirken, weil der starke Geruch den Eigengeruch des Tiers überdeckt und seinen eigenen Geruchssinn beeinträchtigen kann.

 

Auwald-Zecke (Dermacentor reticulatus)
Foto: Rainer Altenkamp, Wikimedia Commons

Auch Zecken-/Flohhalsbänder sind relativ bekannt. Diese arbeiten ebenfalls mit Giftstoffen, die vom Halsband langsam auf das Fell und damit die Haut abgegeben werden. Diese Halsbänder müssen ständig vom Tier getragen werden. Bei Unverträglichkeiten kann durch Ablegen des Halsbandes und Baden des Tiers relativ schnell wieder Erleichterung geschaffen werden. Vorsicht ist geboten, wenn Kinder im Haus sind, denn der Wirkstoff kann durch Streicheln oder Kuscheln natürlich auch auf die Haut des Menschen übertragen werden. Bei Reisen ans Mittelmeer kann es sinnvoll sein, im Vorfeld ein Scalibor-Halsband anzulegen, das auch die Sandmücken abhält, die die ebenfalls gefährliche Erkrankung Leishmaniose übertragen. Besser wäre es aber, in diesem Fall wegen des hohen Infektionsdrucks den Hund zu Hause zu lassen.

Es gibt aber auch Alternativen auf natürlicher Basis zum Schutz vor Zeckenbefall. Relativ gut wirksam sind Produkte auf Bierhefebasis wie Formel Z, die das Hautmilieu verändern und das Tier damit unattraktiv für Zecken und auch Flöhe machen. Sie werden täglich zum Futter oder als Leckerli gegeben und in der Regel gern von Hunden und Katzen genommen. Zusätzlich kann man bei hohem Zeckendruck in der Umwelt den Hund vor jedem Spaziergang mit Kokosöl abreiben – einfach etwas davon zwischen den Händen verreiben und das Tier damit abstreichen. Der Geruch des Kokosöls hält kurzzeitig die Zecken fern. Kokosöl oder Kokosflocken können auchh zum Futter gegeben werden. Auch etwas Schwarzkümmelöl, regelmäßig zum Futter gegeben, kann dazu beitragen, die lästigen Parasiten fernhalten. Achtung: Für Katzen ist Schwarzkümmelöl giftig.