Gerade im Sommer kommt es schnell mal vor, dass sich Tiere verletzen. Sei es ein Ast, an dem sie hängenbleiben, ein Drahtzaun, der die Haut aufreißt oder kleine Auseinandersetzungen mit Artgenossen oder anderen Tieren. Wenn die Wunden klein und oberflächlich sind, kann man sie gut mit einem natürlichen Heilmittel selbst versorgen.
Bei tiefen oder sehr großen Wunden sollten Sie allerdings einen Tierheilpraktiker oder einen Tierarzt konsultieren.
In der Naturheilkunde ist eines der besten Kräuter zur Versorgung von offenen Wunden die Ringelblume, lateinisch Calendula officinalis. Mit ihren leuchtend gelb-orangen Blüten ist sie sehr beliebt als Garten- oder Balkonpflanze, lässt sich gut in Salaten verwenden, hat aber auch große Heilkräfte. Die Pflanze wirkt unter anderem wundheilungsfördernd, entzündungshemmend, antibakteriell und teilweise antiviral und kann auch für verschiedene innere Beschwerden eingesetzt werden.
Für die Wundversorgung nimmt man am besten Calendula-Tinktur, die es in der Apotheke zu kaufen gibt. Es ist aber auch möglich, sie selbst herzustellen. Wichtig ist, dass man die Urtinktur ausreichend verdünnt, bevor man sie auf die Wunde aufträgt, damit es nicht zu zusätzlichen Hautreizungen kommt. Das Verhältnis sollte mindestens 1:20 betragen, das heißt 1 Teil Calendula-Tinktur auf 20 Teile Wasser. Das kann man dann vorsichtig auf die Wunde auftupfen oder aufsprühen oder auch auf eine Kompresse geben, wenn man die Wunde verbinden möchte. Mit Hilfe der Calendula-Tinktur schließen sich die Wunden schneller und eventuell entstehnde Narben werden glatter.
Eine Alternative bei extrem schmerzhaften Wunden wäre das Johanniskraut, ebenfalls in der Apotheke erhältlich als Hypericum-Tinktur. Auch diese sollte entsprechend verdünnt werden, bevor man sie aufträgt.
Wenn nötig, das heißt, wenn die Tinkturen nicht ausreichend sein sollten, kann eventuell ergänzend auch auf homöopathische Mittel zur Wundversorgung zurückgreifen. Dabei sollte man aber auf jeden Fall darauf achten, dass die Begleitumstände zur Beschreibung des Mittels passen. Zu nennen sind hier:
- Staphysagria bei Schnittwunden und eingerissenen Geweben; die Patienten sind in der Regel reizbar, schon leichte Berührungen verschlechtern, Wärme bessert
- Ledum bei Stichverletzungen; die Haut ist kalt und geschwollen, Wärme verschlechtert, Kälte bessert
- Apis bei ödematösen Schwellungen (ähnlich einem Bienenstich), die Haut ist heiß und rot, Wärme und Berührung verschlechtern, Kälte bessert. Die Tiere sind oft unruhig und haben wenig Durst.
- Hypericum bei sehr schmerzhaften Wunden; Berührung und Kälte verschlechtern
In Akutfällen empfiehlt es sich, von dem jeweiligen Mittel in der Potenz C30 einmalig ein Kügelchen ins Maul zu geben und dann abzuwarten. Wenn sich der Zustand bessert, keine Wiederholungen – erst dann, wenn erneut eine Verschlechterung eintritt, kann man das Mittel in 100 ml Wasser auflösen und davon ein paar Tropfen ins Maul geben.