Schon vor längerer Zeit gab es hier im Blog einen Beitrag über die Mimik der Katzen, in dem dargestellt wurde, was diese Tiere alles mit ihrem Gesicht ausdrücken können. Doch sie sprechen auch mit ihrem ganzen Körper. Das dient innerartlich unter anderem dazu, Konflikte zu vermeiden oder ohne Kampf zu regeln. Im folgenden Beitrag geht es auch darum, was Sie aus der Körpersprache ihrer Katze ablesen können.
Die Körperhaltung
Die Körperhaltung einer Katze sagt schon eine ganze Menge darüber aus, in welcher Stimmung das Tier ist. Gut erkennen kann man meist eine entspannte Körperhaltung, wie beispielsweise im Titelbild – verbunden mit Räkeln, Strecken, oder einfach nur zusammengerollt oder ausgestreckt auf der Seite liegen. Bei Neugier oder Annäherungsbereitschaft wird der Kopf waagerecht nach vorne gereckt. Macht sich die Katze klein und duckt sich, drückt das meist Unsicherheit aus – das kann soweit gehen, dass ein Tier in einer neuen Umgebung sich fast über den Boden zu schieben scheint. Dabei sind vor allem die Hinterbeine so eingeknickt, dass es ganz flach läuft. Das ist sehr schön in diesem YouTube-Video zu sehen:
Eine geduckte Körperhaltung kann man allerdings auch beim Lauern oder Anpirschen beobachten. Hier dient sie dazu, für das Beutetier möglichst wenig sichtbar zu sein. Für die Unterscheidung zur Unsicherheit ist das Zusammenspiel mit der Mimik wichtig und natürlich auch die äußeren Umstände.
Sind die Beine hingegen hochgereckt, kann das Selbstsicherheit bedeuten. Dies kann aber auch die Körperhaltung bei der Vorbereitung auf einen Angriff sein – das Tier macht sich groß, um den Gegner abzuschrecken. Eine Mischform zwischen Zurückweichen und Standhalten stellt der Katzenbuckel dar – er stellt sich ein, wenn sowohl der Antrieb zum Angriff als auch zur Abwehr in etwa gleich stark sind. Hier findet man dann entsprechend auch gemischte Elemente der Mimik.
Die Haltung des Schwanzes
Ein wichtiges Element der Körpersprache ist auch die Haltung und Bewegung des Schwanzes. Ist er senkrecht hochgerichtet mit leicht umgebogener Spitze, stellt dies eine freundliche Begrüßung dar oder auch eine Aufforderung, der Katze zu folgen. Schnelle, ruckartige Bewegungen des Schwanzes deuten auf eine hohe Erregung hin – hier ist als Mensch oft Vorsicht angesagt, wenn das nicht im Rahmen des Spiels geschieht.
Eine intensive Drohung zeigt der Schwanz an, wenn er an der Wurzel ein kleines Stück gestreckt ist und dann senkrecht nach unten geht. In diesem Fall peitscht nur die Schwanzspitze, der Rest ist ruhig. Ein Übergang zur Abwehr liegt hingegen vor, wenn ein längeres Stück des Schwanzes gestreckt ist, er aber weiter nach oben zeigt. In dem nachfolgenden Bild deutet die Schwanzhaltung der roten Katze eher auf eine Drohung hin, die der grauen eher auf Abwehr. Auch die Körperhaltung der beiden Tiere lässt darauf schließen.
Das Fell als Teil der Körpersprache
Auch das Fell dient den Katzen als Mittel zur Kommunikation. Liegt es glatt an, wie es meist bei unseren zu Hause lebenden Stubentigern der Fall ist, ist das Tier entspannt. Bei gesträubtem Fell muss man genauer hinsehen. Ist es nur mittig auf dem Rücken und dem Schwanz aufgestellt, ist die Katze angriffsbereit. In diesem Fall sollte sich der Mensch besser zurückziehen, wenn die Kommunikation ihm dient. Ist das Fell hingegen am ganzen Körper gesträubt, ist die Katze verängstigt oder fühlt sich sehr unwohl.
Wenn Sie also die Körpersprache ihrer Katze aufmerksam beobachten, kann Ihnen das ebenso wie die Mimik und die Lautäußerungen einen Anhaltspunkt bieten, in welcher Stimmung das Tier gerade ist und wie Sie sich als Mensch verhalten sollten. So lässt es sich beispielsweise vermeiden, dass man einen Pfotenhieb abbekommt, wenn die Katze genug von den Streicheleinheiten hat. Beachtet man die Körpersprache nicht, wird sie zu deutlicheren Signalen greifen.