Neben Mimik und Körpersprache gehören auch die Lautäußerungen zu den Bausteinen der Katzenkommunikation. Vermutlich ist das der Teil, den die meisten Menschen am besten verstehen und zuordnen können. Dennoch lohnt ein Blick auf das Spektrum der Katzenlaute.
Freundliche Laute
Grundsätzlich kann man freundliche Lautäußerungen und solche, die Abwehr und Drohung signalisieren, unterscheiden. Zu den freundlichen Lauten zählt man das Miauen, das Schnurren, das Gurren und das Schnattern.
Miauen hat sicher jeder schon einmal gehört. Es kann vielfältige Bedeutungen haben, die man meist aus dem Kontext ablesen kann – von der Begrüßung über freundliche Ansprache, “Erzählen” bis hin zur Aufforderung oder zum Jammern. Lautstärke, Dauer und Intensität können je nach Situation variieren. Ursprünglich ein Welpenruf, wurde das Miauen von den Katzen in die Kommunikation mit den Menschen übernommen. Verschiedene Varianten sind hier zu hören (und sehen):
Auch das Schnurren, ein stimmloser Laut, dürfte den meisten Menschen bekannt sein. In der Regel signalisiert es Wohlbefinden, es kann aber auch der Beruhigung anderer oder der eigenen Beruhigung dienen, z. B. bei Annäherung an andere Tiere, beim Tierarzt oder bei Schmerzen.
Weniger bekannt ist hingegen das Gurren. Menschen die Katzen zu Hause haben, kennen es aber sicherlich. Es dient zur freundlichen Begrüßen, kann aber auch in eine Art “Plaudern” übergehen. Es kann sehr abwechslungsreich sein und auch länger andauern. Ein Beispiel gibt es hier:
Das Schnattern ist ein Übergang von stimmloser zu stimmhafer Lautbildung und tritt auf, wenn die Katze an eine sehr begeherte Beute nicht herankommt. Dabei wird das Maul in der Regel nur einen Spalt geöffnet. Die Mundwinkel werden weit nach hintengezogen, der Unterkiefer schnell auf und ab bewegt. Es ist meist zu hören, wenn die Tiere am Fenster sitzen, Vögel beobachten und dabei in Jagdstimmung kommen. Schnattern hört sich beispielsweise so an:
Lautäußerungen bei Abwehr und Drohung
Der Übergang von Abwehr zu wachsender Angriffsbereitschaft zeigt sich im Fauchen, Spucken und Knurren. Zu den extremen Abwehrlauten wird noch das Kreischen gezählt, zu den Drohlauten der “Katergesang”, der oft als “Liebesgesang” fehlgedeutet wird.
Das Fauchen, vermutlich ebenfalls den meisten Menschen bekannt, zählt zu den stimmlosen Lauten. Dabei wirkt auch die Fauchmimik sowie der dabei entstehende Lufthauch abweisend.
Das Spucken gehört bereits zu den Drohlauten. Die Luft wird dabei scharf halb durch die Nase ausgestoßen, so dass ein stimmloser Explosivlaut entsteht. Meist findet aber auch bei weiterer Annäherung noch kein Angriff statt. Ein spuckendes und knurrendes Kätzchen ist hier zu sehen:
Das Knurren oder Grollen ist schon ein deutlicherer Drohlaut.
Kombinationen aus Abwehrkreischen und “Katergesang” lassen sich oft bei Kämpfen vernehmen. Dabei kann der Droh- und Kampfgesang gelegentlich auch einmal von weiblichen Tieren gezeigt werden. Ein Beispiel für diese Kombination findet sich hier:
Wenn Sie nicht sicher sein sollten, wie die Lautäußerungen Ihrer Katze zu deuten sind, empfiehlt es sich, gleichzeitig auf die Mimik und die Körpersprache zu achten. Aus dieser Kombination in Verbindung mit der Situation lässt sich dann meist verstehen, was sie sagen will.