Gelegentlich werde ich gefragt, warum ich als meine Schwerpunkt-Therapie die klassische Homöopathie gewählt habe. Nicht ganz zu unrecht – braucht es doch zunächst eine ausführliche Anamnese (Fallaufnahme) und noch die anschließende Auswertung, um das passende Mittel für den Tierpatienten zu finden, ein relativ aufwendiges Verfahren also. Hier nun also einmal etwas Persönliches zu meiner Arbeit:
Was hat mich zu dieser Art Therapie bewogen?
Zunächst einmal eine eigene Erfahrung. Ich hatte schon einiges über Homöopathie in meiner Ausbildung gehört. In meinem Bürojob, den ich zum damaligen Zeitpunkt noch in Vollzeit ausgeübt habe, saß ich mal wieder mit heftigen Verspannungen vor dem Computer. Die Nackenmuskulatur war so verhärtet, dass ich mir dachte, ich müsste am nächsten Tag einen Massagetermin organisieren. Am Abend gab es noch eine Veranstaltung an meinem Arbeitsplatz. Kurz vor der Veranstaltung entschied ich mich, sozusagen probeweise, ein zu meiner Symptomatik passendes homöopathisches Mittel in einer Tiefpotenz zu nehmen, dachte mir aber, das würde wahrscheinlich bei der Heftigkeit der Verspannungen sowieso nichts bringen. Ich nahm die Kügelchen und ging zu der Veranstaltung. Dort war ich so intensiv in Gespräche verwickelt, dass ich von meinem Problem abgelenkt war. Als ich nach Hause gehen wollte, fiel mir auf, dass die Schmerzen weg waren, auch die Verhärtungen waren deutlich weniger. Der erste Funke der Begeisterung war gelegt!
Auch in meiner Ausbildung zeichnete sich schon relativ früh ab, dass diese Therapieform mir liegen würde. Immer wieder stieß ich bei den Therapievorschlägen zu verschiedenen Krankheiten auf die Homöopathie – und dies deutlich häufiger als auf andere Therapien. Ein Wochenendseminar, in dem die Dozentin es schaffte deutlich zu machen, wie wichtig es ist, sich an die Vorgaben von Hahnemann zu halten und klassische Homöopathie zu praktizieren, legte den Grundstein für meine heutige Tätigkeit. Es war so einleuchtend, dass man individuell zum Patienten passende Mittel anhand der aktuellen Symptome wählen muss, dass ich fortan danach handelte.
Meine Erfahrungen in der Praxis haben mich dann darin bestärkt. Gleich bei einem meiner ersten Patienten, einem Kater, der schulmedizinisch austherapiert war und nun ständig mit Kragen rumlaufen musste, weil er immer offene Stellen im Gesicht hatte, sprach so gut auf die homöopathische Therapie an, dass er schon nach kurzer Zeit von dem störenden Plastikteil befreit war und seither ohne Geschwüre lebt. Und seitdem erlebe ich es immer wieder – gerade bei den seitens der Tierärzte austherapierten Tieren ist es ein besonderes Geschenk, wenn ich mit Homöopathie doch noch helfen kann. Und das ist gar nicht so selten.
Was mich grundsätzlich an der klassischen Homöopathie begeistert, ist die Bandbreite an gesundheitlichen Problemen, die man damit abdecken kann. Ob Katzenschnupfen, Allergien, Hauterkrankungen, Verdauungsstörungen, Blasenentzündungen oder andere organische Probleme – in den allermeisten Fällen ist die Homöopathie in der Lage zu helfen. Und deswegen arbeite ich so gerne damit!