Babesiose


Auch die Babesiose gehört inzwischen nicht mehr im engeren Sinne zu den Reisekrankheiten. Durch die Ausbreitung des Hauptüberträgers, der Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus), in einigen Bereichen Deutschlands (z. B. Oberrhein, Saarland, Elb- & Isarauen) ist nun auch hier eine Infektion möglich, wenn die Zecken den Erreger beim Blutsaugen von erkrankten Tieren aufnehmen.

Haupterreger beim Hund ist Babesia canis. Babesien gehören zu den Einzellern (Protozoen) und befallen und zerstören die roten Blutkörperchen. Der Verlauf kann unter Umständen sehr rasant sein, vor allem bei Mehrfachinfektionen mit Leishmanien, Ehrlichien oder Bartonellen.

Die Inkubationszeit zwischen Ansteckung und Auftreten von ersten Krankheitszeichen beträgt 5 Tage bis 3 Wochen.

Symptomatik bei Babesiose

Beim akuten Verlauf zeigen sich meist Mattigkeit, Schwäche, Fieber bis 42 °C, blasse bis gelbliche Schleimhäute, roter bis grün-brauner Harn und Gelbsucht. Auch Anzeichen von akutem Nierenversagen sowie eine Leber- und Milzvergrößerung können vorkommen.

Der chronische Verlauf kann ebenfalls mit Fieber einhergehen, außerdem mit Abmagerung, Teilnahmslosigkeit, dem Fressen von unverdaulichen Dingen und Gelbsucht. Seltener zeigen sich auch Ödeme, blutige Durchfälle, Einblutungen in die Schleimhaut, Geschwüre in der Maulschleimhaut oder neurologische Störungen.

Diagnostik

In akuten Fällen ist ein mikroskopischer Erregernachweis in einem gefärbten Blutausstrich ebenso möglich wie ein so genannter PCR-Test, bei dem Teile der DNA des Erregers vervielfältigt werden. In chronischen, subakuten oder latenten Fällen empfiehlt sich ein Antikörpernachweis im Blut ab dem 10. Tag nach Infektion.

Behandlung

Aufgrund des schnellen und oft auch schweren Verlaufs empfiehlt sich eine medikamentöse Behandlung, z. B. mit Imidocarb-Präparaten. Im Anschluss ist eine homöopathische Unterstützung der Patienten möglich.

Vorbeugung

Beim Aufenthalt in betroffenen Gebieten sollte auf eine Zeckenprophylaxe geachtet und die Tiere täglich auf Zecken untersucht werden. Sofern diese innerhalb von 24 Stunden entfernt werden, besteht kaum ein Infektionsrisiko. Für den Urlaub in endemischen Gebieten ist eine prophylaktische Gabe von Imidocarb-Präparaten möglich, die eine Infektion sicher verhindern. Es gibt auch einen Impfstoff, der allerdings die Erkrankung nicht verhindern, sondern nur den Verlauf abmildern kann.