Schokoladenvergiftung

Alle Jahre wieder im Advent: Die Schokoladenvergiftung


Gemütlich sitzt man an den Adventswochenenden beisammen, trinkt Kaffee oder Tee, isst Plätzchen und die eine oder andere Praline… Die ersten Schokoladenweihnachtsmänner werden geköpft, und dann geht man in die Küche, um sich um den Abwasch zu kümmern. In der Zwischenzeit bleibt der Vierbeiner unbeaufsichtigt bei den Köstlichkeiten und findet, er sollte auch etwas davon haben. Schwupps, sind die Schokoplätzchen, die Praline oder der Weihnachtsmann verschwunden.

Je nach Größe des Tiers und nach Menge des Kakaogehaltes kann es so zu einer Schokoladenvergiftung kommen. Das häuft sich in der Adventszeit, wenn die Süßigkeiten auf dem Couchtisch liegen oder eine Pralinenschachtel mal vergessen wird. Meist sind Hunde betroffen, die sich schnell mal Süßes vom Tisch holen.

Aber warum Schokoladenvergiftung?

Das liegt daran, dass in Schokolade bzw. Kakao ein Stoff enthalten ist, den Hunde und Katzen nur sehr schlecht verstoffwechseln können – das Theobromin. Das ist ein so genanntes Alkaloid, eng mit Koffein verwandt. In besonders großen Mengen ist es in Bitterschokolade, Blockschokolade und Kakao enthalten. Milchschokolade enthält nur 15-20 mg Theobromin pro 100 g, 70%-ige Schokolade schon 200 mg pro Tafel.

Je nach Größe des Tiers kann dann schon eine geringe Menge der Schokolade zu Vergiftungssymptomen führen. Die genaue Menge an Theobromin, die zu Vergiftungssymptomen führt oder sogar tödlich wirkt, ist wissenschaftlich bislang nicht eindeutig nachgewiesen. Teilweise können beim Hund schon ab 20 mg pro kg Körpgergewicht Symptome auftreten, das heißt bei einem kleinen Hund von 5 kg würde eine halbe Tafel Bitterschokolade reichen. Meist ist aber eine größere Menge erforderlich, um Beschwerden hervorzurufen. Bei Aufnahme großer Mengen (100 mg Theobromin pro kg/KG) kann eine Schokoladenvergiftung aber für den Vierbeiner ohne Behandlung auch innerhalb von 12-36 Stunden tödlich ausgehen.

Wie sehen die Symptome aus?

Eine leichte Schokoladenvergiftung zeigt sich in Erbrechen oder Durchfall und großem Durst. Bei größeren Mengen kommt es zur Beschleunigung des Herzschlags, Herzrhythmusstörungen, Unruhe, Hecheln, Zittern sowie Krampfanfällen und Bewusstseinsstörungen. Da sich das Theobromin im Körper anreichert, kann es nach mehrfacher Aufnahme von kleineren Mengen Schokolade auch verzögert zu Symptomen kommen.

Was tun, wenn das Tier Schokolade gefressen hat?

Hmmm, lecker!

 

Am besten kontaktieren Sie Ihren Tierarzt und teilen ihm mit, welche Art Schokolade und welche Menge Ihr Tier gefressen hat. Der Tierarzt wird dann in Abhängigkeit von der Größe des Tiers entscheiden, ob eine Behandlung erforderlich ist. Häufig wird, sofern noch keine Symptome vorliegen, aus Sicherheitsgründen ein Mittel gegeben, das zu Erbrechen führt. Zusätzlich wird Aktivkohle verabreicht, um das noch im Darm befindliche Theobromin zu binden und zu verhindern, dass es in den Kreislauf übertritt.

Sind bereits Symptome vorhanden, sind oft eine Infusion und kreislaufstärkende Medikamente erforderlich.

 

Besser vorbeugen

Damit es erst gar nicht soweit kommt, sollten Sie vorbeugende Maßnahmen treffen:

  • Lassen Sie keine Schokolade oder kakaohaltige Süßigkeiten in Reichweite Ihres Tiers liegen. Bewahren Sie Schokolade am besten in Schränken oder Schubladen auf.
  • Informieren Sie alle Familienmitglieder – auch die Kinder und die Großeltern – über die Gefahren einer Schokoladenvergiftung und vermitteln Sie ihnen, dass das Tier keine Schokolade bekommen darf, auch nicht als Leckerli.
  • Besorgen Sie als Adventsleckerli für das Tier artgerechte Sachen – am besten getrockenetes Fleisch – oder backen Sie selbst etwas. Demnächst finden Sie hier auch ein Rezept.
  • Wenn Sie auf keinen Fall auf Schokolade verzichten wollen (das ist nicht unbedingt artgerecht und dient mehr der Zufriedenheit des Menschen als des Tiers), besorgen Sie im Tierfutterladen Hunde- bzw. Katzenschokolade.